Dr. Christof Prechtl

Stellv. Hauptgeschäftsführer und Leiter Abteilung Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräftesicherung und Integration bei bayme vbm und vbw

Dr. Christof Prechtl ist stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Leiter Abteilung Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräftesicherung und Integration der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm und der vbw –  Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Dr. Prechtl hat die Entwicklung des dualen Studiums in Bayern für die vbw von Anfang an mit Rat und Tat begleitet und mitgestaltet. Als Beiratsmitglied der ersten Stunde und aktiver Sparringspartner unterstützt er die Belange von hochschule dual. Auch finanziell fördern bayme vbm und vbw hochschule dual durch unterschiedliche Projekte wie zum Beispiel Study & Work international oder durch den Preis Dualissimo, mit dem seit 2009 alle zwei Jahre die besten dualen Absolvent*innen Bayerns gewürdigt werden.

Wenn Sie an die Anfänge von hochschule dual zurückdenken: Welche Meilensteine konnten in den letzten 15 Jahren erreicht werden?

Der erste Meilenstein war 2006 die politische Entscheidung der Staatsregierung, nicht in ein drittes Standbein der akademischen Bildung in Bayern zu investieren, sondern das duale Studium gemeinsam mit den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufzubauen. Dafür hat sich die vbw massiv eingesetzt. Ziel war es damals wie heute, in die bestehenden Institutionen zu investieren und die Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft zu stärken.

Der zweite Meilenstein war die Schwerpunktsetzung auf die Kombination beziehungsweise Verschränkung eines echten dualen Ausbildungsvertrages mit einem Bachelorabschluss, der Bayern von Gesamtdeutschland unterscheidet. Das heißt, das duale Studium findet nicht nur als Modell mit vertiefter Praxis statt, sondern gibt es eben auch und gerade als Verbundstudium, in dem sowohl ein beruflicher Ausbildungsabschluss wie auch ein akademischer Bachelorabschluss erworben werden. In Bayern ist gerade diese Variante mit knapp zwei Drittel der dual Studierenden der Favorit der Unternehmen.

2021 wurde der Dualissimo zum siebten Mal verliehen. Mit welchen Zielen wurde der Preis ins Leben gerufen und welchen Stellenwert hat er mittlerweile in Bayern?

Beim Dualissimo-Preis kann man aus Sicht der vbw vom dritten großen Meilenstein in der Geschichte von hochschule dual sprechen: Zum Start gab es nur wenige Studierende, die teilgenommen haben, heute sind es jedes Mal 150-200 Bewerber*innen aus ganz Bayern, die sich um diese Auszeichnung bemühen. Das Ziel der Preisverleihung ist es, den dualen Absolvent*innen eine Plattform zu geben, um ihnen zu zeigen, dass ihre Leistung geschätzt wird. Dabei fungieren die Preisträger*innen auch gleichzeitig als Role Model für die nachwachsende Generation, die überlegt, dual zu studieren. Der Dualissimo hat sich so zu einer echten Marke entwickelt und ist eingebettet in eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung, die bei den Studierenden, Hochschulen und Praxispartnern gleichermaßen gut ankommt.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des dualen Studiums in Bayern?

Das duale Studium ist aus Sicht der bayerischen Unternehmen ein Erfolgsmodell. Beide Studienmodelle bieten eine gute Möglichkeit für Unternehmen, leistungsstarke Nachwuchskräfte in einer praxisorientierten Qualifizierung frühzeitig an das Unternehmen zu binden. Aus Sicht der bayerischen Wirtschaft muss auch in Zukunft alles dafür getan werden, diese vorbildliche Kooperation zwischen Hochschulen und Wirtschaft zu stärken und die Marke duales Studium in Bayern gemeinsam qualitativ weiterzuentwickeln, zum Wohle der Unternehmen und der gesamten Wettbewerbsfähigkeit Bayerns.