Prof. Dr. Florian Künzner

Professor TH Rosenheim, Absolvent Dr. Johannes Heidenhain GmbH

Herr Prof. Dr. Künzner startete seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Elektriker. Über den zweiten Bildungsweg erreichte er die Fachhochschulreife und begann im Anschluss daran ein duales Informatik Studium an der Technischen Hochschule Rosenheim. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelor- und Master-Studiums arbeitete er als Software-Engineer im Bereich von numerischen Steuerungen bei seiner Partnerfirma, der DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH. Nebenberuflich promovierte er im Jahr 2021 mit dem Thema „Efficient non-intrusive uncertainty quantification for large-scale simulation scenarios“ am Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen der Technischen Universität München. Seit Februar 2018 ist er an der Technischen Hochschule Rosenheim Professor für technische Informatik..

Warum haben Sie sich damals für ein duales Studium entschieden und wie beurteilen Sie rückblickend diese Entscheidung?

Da ich bereits eine Berufsausbildung absolvierte und mir das Studium selbst finanzieren musste, fand ich sowohl die Möglichkeit in einem international tätigem Unternehmen an komplexen Produkten und IT Infrastrukturen mitzuarbeiten als auch während des Studiums eigenes Geld zu verdienen sehr interessant.

Durch meine vorherige Berufsausbildung war ich bereits von dem dualen System überzeugt. Bei meiner damaligen Partnerfirma, der DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, wurde ich professionell betreut und lernte viele Bereiche des Unternehmens kennen. In den Praxisphasen konnte ich das in der Hochschule erlernte Wissen anwenden und dann – zurück an der Hochschule bei den weiterführenden Vorlesungen – die Praxistauglichkeit der behandelten Inhalte noch besser bewerten und verstehen. Ich würde das duale Studium jederzeit wiederholen: Aus meiner Sicht war es sowohl für mich als auch das Unternehmen eine Win-win-Situation.

Wieso haben Sie promoviert und eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen?

Nach dem Master-Studium war für mich klar: Ich will noch promovieren, um nicht nur von dem rasanten Fortschritt und den ständig neuen Erkenntnissen zu profitieren, sondern um auch selbst neue Erkenntnisse zu gewinnen und an die Wissenschaftsgemeinde zurückzugeben. Bei meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Bungartz, bekam ich am Lehrstuhl für Wissenschaftliches Rechnen an der Technischen Universität München die Gelegenheit, an einem aktuellen und interessanten Thema frei zu forschen und zu publizieren.
Eines meiner Hobbys ist Neues zu lernen und dies mit anderen Leuten zu diskutieren. Durch meine Professur mit dem Schwerpunkt der „technischen Informatik“ konnte ich mein Hobby – das Lernen von neuen Informatik bezogenen Themen – zum Beruf machen. Es ist eine große Freude für mich, gemeinsam mit den Studierenden zu lernen, zu diskutieren und zu forschen.

Welche Berührungen haben Sie jetzt noch mit dem dualen Studium bzw. Studierenden in dualen Modellen und was zeichnet Dualis aus?

Durch meine Arbeit als Dozent an der Technischen Hochschule Rosenheim habe ich regelmäßig mit dual Studierenden Kontakt. Dual Studierende zeichnet oftmals aus, dass Sie überdurchschnittlich viel Zeit investieren und viel intrinsische Motivation – auch für technische sehr anspruchsvolle Themen – mitbringen. Es ist somit nicht verwunderlich, dass diese häufig zu den sehr guten und überdurchschnittlich erfolgreichen Studierenden zählen.