Nach dem qualifizierenden Hauptschulabschluss an der Fichtelnaabtalschule Neusorg und der mittleren Reife an der Wirtschaftsschule Wunsiedel legte ich 2005 meine fachgebundene Hochschulreife mit Schwerpunkt Wirtschaft und Recht an der Fachoberschule in Bayreuth ab. Im direkten Anschluss daran begann ich das duale Studium der Betriebswirtschaftslehre (Dipl.) mit Fachrichtung Controlling und Logistik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof sowie die Ausbildung zum Industriekaufmann in Kooperation mit der Frenzelit GmbH, Bad Berneck, der ich auch nach meiner Ausbildung treu geblieben bin. Seit Ende des Studiums 2010 bin ich hier als Controller und Projektleiter tätig. 2018 habe ich die kaufmännischen Versandabteilungen zusammengeführt und die Leitung dieses Bereichs übernommen.
Wie sind Sie damals auf das noch neue duale Studienmodell aufmerksam geworden?
Im Rahmen eines Gesprächs hat mich mein damaliger Lehrer der Fachoberschule Bayreuth auf das Modell FH dual, die Vorteile sowie auf die Möglichkeit, Ausbildung und Studium bei der Frenzelit GmbH in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof zu absolvieren, aufmerksam gemacht. Im Nachgang dieses Gesprächs habe ich mich auf der Ausbildungsmesse in Bayreuth persönlich bei der Frenzelit GmbH vorgestellt, meine Bewerbungsunterlagen eingereicht und nach zwei Bewerbungsgesprächen die Zusage für die Stelle erhalten.
Wie war das damals an der Hochschule und im Unternehmen? Wie wurden Sie im Unternehmen betreut? Wie war der Austausch mit anderen Studierenden?
Von Seiten der Hochschule Hof hatte ich eine exzellente Betreuung durch den dortigen Studiengangleiter und Koordinator des dualen Studiums, Prof. Dr. Boos, der immer ein offenes Ohr für die Studenten hatte. Zudem wurden regelmäßige Treffen der dualen Studierenden und Veranstaltungen mit den beteiligten Unternehmen für einen gemeinsamen Austausch und ein übergreifendes Networking organisiert. Dies sorgte für ein enges Netzwerk zwischen den Dualis. Darüber hinaus blieben auch die vielen gemeinsamen Aktivitäten mit den Kommiliton*innen an der Hochschule Hof, wie die Boom-Party, oder die Abende im Wohnheim, in guter Erinnerung.
Im Unternehmen stand mir zum einen die Personalabteilung als Ansprechpartner für alle organisatorischen Punkte rund um die Ausbildung und den Ablauf der Praxiseinheiten zur Seite. In den Abteilungen, die während der Ausbildung und des Studiums durchlaufen wurden, hatte ich jeweils einen entsprechenden fachlichen Betreuer. Nach Abschluss des ersten Praxissemesters erfolgte meine weitere Ausbildung im Schwerpunkt Finanzen und Controlling, in dem mich mein Vorgesetzter bei fachlichen Fragestellungen, Arbeitsabläufen, meiner Diplomarbeit, meinem beruflichen Werdegang, aber auch bei persönlichen Themen, immer tatkräftig unterstützt hat.
Was sind die Vorteile eines dualen Studiums? Würden Sie sich heute wieder dafür entscheiden?
Als entscheidende Vorteile des dualen Studiums sehe ich die einzigartige Kombination von Theorie und Praxis durch Ausbildung, Studium und Tätigkeit in einem Unternehmen. Das duale Studium bietet eine hohe Praxisnähe und eine anwendungsnahe, eng miteinander verzahnte, ganzheitliche Ausbildung, die ein umfassendes Verständnis für theoretische Inhalte des Studiums in direkten Zusammenhang mit den Prozessen in einem Betrieb bringt. Als dualer Student konnte ich das Wissen, das ich an der Hochschule erlangt habe, z.B. in meinem Fall im Bereich Prozesskostenrechnung, bei der Frenzelit GmbH innerhalb der Praxisblöcke und -semester anwenden und meine Diplomarbeit zu dieser Thematik verfassen.
Des Weiteren kann ein duales Studium zukunftsorientierte Karriereperspektiven durch die Kooperation mit den Firmen eröffnen, deren Interesse es ist, die Studierenden nach Abschluss der Ausbildung zu übernehmen. Ich erhielt nach dem ersten Praxissemester aufbauend auf dem Bedarf des Unternehmens und meinen eigenen Interessen das Angebot, im Anschluss an das Studium in der Abteilung Controlling einzusteigen. Neben den fachlichen und beruflichen Vorteilen vereinfacht das Modell auch die Finanzierung des Studiums erheblich und bietet ein exzellentes Netzwerk zu Betreuern und Studierenden für einen gemeinsamen Austausch.
Ihr Unternehmen beschäftigt nach wie vor dual Studierende. Wie ist der Kontakt mit anderen Dualis? Gibt es ein spezielles Duali-Netzwerk bei Frenzelit?
Zwischen den dualen Studierenden, aber auch zu den ehemaligen Dualis herrscht ein sehr guter Kontakt innerhalb der Firma. Bei fachlichen Fragen und für den organisatorischen Austausch, sei es zu Empfehlungen für Vorlesungen oder den Ablauf der Abschlussarbeit, steht immer ein/e Kollege/in als Ansprechpartner zur Verfügung. Des Weiteren werden die Auszubildenden und Studenten im Rahmen des innerbetrieblichen Unterrichts und Netzwerks gefördert. 2016 habe ich die direkte Betreuung einer dualen Studentin übernommen, die ihr Studium in diesem Jahr abgeschlossen hat und nun auch bei der Frenzelit GmbH tätig ist.